Georgien

Georgien erstreckt sich an der Südseite des Großen Kaukasus vom Schwarzen Meer bis nach Aserbaidshan. Der Kaukasuskamm mit Gipfeln über 5.000 m Höhe bildet eine natürliche Grenze zu Russland und einen Klimaschutz.
Im Nordwesten Georgiens beanspruchen die autonome Republik Abchasien und im Norden das Gebiet Südossetien staatliche Unabhängigkeit.
Georgien hat elf staatliche Naturschutzgebiete. Das größte ist der Bordschomi-Charagauli-Nationalpark im Kleinen Kaukasus. Er wurde mit Hilfe Deutschlands sowie des World Wide Fund for Nature errichtet und 2001 eröffnet. Er ist eines der größten zusammenhängenden Naturschutzgebiete in Europa.
 

Fläche: 70.000 km2

Einwohnerzahl: 4.693.892 (Stand Juli 2004), 83,8 % Georgier, 6,5 % Aserbaidschaner, 5,7 % Armenier, 1,5 % Russen, 0,9 % Osseten, 0,1 % Abchasen und 1,51 % andere Ethnien wie Assyrer, Griechen und Kurden. Seit 2000 leben wieder 5.000 Mescheten in Georgien, die 1944 nach Zentralasien deportiert worden waren.

Hauptstadt: Tbilissi / Tiflis, 1.049.516 Einwohner

Wirtschaft: In der langen Geschichte des Landes war die Wirtschaft bestimmt durch Landwirtschaft und Handel. Die Lage an der Seidenstraße hatte einen regen Warenverkehr zur Folge. Hinzu kamen einige Bodenschätze, vor allem Vorkommen an Manganerz.
Mit dem Beginn des 20. Jh. kam die Industrie nach Georgien. Mit der Eingliederung in die Sowjetunion wurde die Schwerindustrie planmäßig ausgebaut. In Kutaissi entstand ein Automobilwerk, in Rustawi ein Stahlwerk, in Tbilissi wurden elektrische Lokomotiven hergestellt. In der Folge stieg der Wert der Warenproduktion zwischen 1913 und 1986 um das 70fache. Durch die Vernetzungen mit Zulieferbetrieben innerhalb der Sowjetunion brach die georgische Industrie mit der Unabhängigkeit Georgiens faktisch zusammen. Heute ist die Situation durch einen Mangel an Devisen bestimmt. Davon ist vor allem die Energiewirtschaft betroffen. Die Wasserkraftwerke können den Eigenbedarf des Landes nicht decken. Erdöl und Erdgas müssen aus Aserbaidschan oder Russland gegen harte Devisen importiert werden. Deshalb kam es zu Beginn der 90er Jahre zu vielen Stromabschaltungen, die die Industrie lahm legten und im Winter für die Bevölkerung eine große Härte darstellten.
Die Bürgerkriege und die militärischen Konflikte um Abchasien und Südossetien trugen zur weiteren Zerrüttung der Wirtschaft bei. Der Markt wurde mit türkischen Billigprodukten überschwämmt. Das Bruttoeinkommen der Bevölkerung sank von 1991 bis 1994 um 70%, ein großer Teil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.