Bienenstock der Völker und Berg der Sprachen
Der Kaukasus galt bereits im Altertum als Bienenstock der Völker und Berg der Sprachen.
Mit mehr als 46 Völkern und Sprachen ist der Kaukasus eines der ethnisch am meisten differenzierten Gebiete der Welt. Obwohl diese zum Teil winzigen Völker in multiethnischen Systemen lebten, d. h. auf engstem Raum und in enger Verflechtung miteinander, bewahrten sie Jahrhunderte lang ihre Sprache und ihre Traditionen.
Der Begriff „Kaukasische Völker“ meint sowohl die im Nord- und Südkaukasus beheimateten Ureinwohner des Kaukasus, wie Georgier, Abchasen, Adyge, Kabardiner, Inguschen, Tschetschenen und die Awaren, Laken, Darginer, Lesgier, Rutuler, Udugen usw. Dagestans, als auch die durch Zuwanderung und Assimilierung entstandenen Völker, wie Armenier, Osseten, Balkaren, Karatschaier, Aseris, Kumyken und Nogaier, um die wichtigsten zu nennen.
Entsprechend teilt die Sprachwissenschaft die im Kaukasus gesprochenen Sprachen in die genuin kaukasischen Sprachen, auch paläokaukasische oder iberokaukasische Sprachen genannt. Sie sind ein eigener Ast am Sprachbaum der Menschheit und mit den semitischen, indogermanischen oder Turksprachen nicht verwandt.
Ihnen gegenüber stehen die von nachweisbar jüngeren Einwanderern in historischer Zeit eingeführten semitischen, indogermanischen und Turksprachen, deren Identität durch Sprachvergleich gesichert ist. Folgend ein Überblick:
Kaukasische Sprachfamilie
Indoeuropäische Sprachen
Altaische Sprachfamilie
Semitische Sprachfamilie